Anerkennung Jetzt! Eine weitere WordPress-Seite Thu, 12 May 2016 12:05:46 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.3 Offener Brief: Künstler fordern Resolution zu Völkermord an den Armeniern /offener-brief-kuenstler-fordern-resolution-zu-voelkermord-an-den-armeniern /offener-brief-kuenstler-fordern-resolution-zu-voelkermord-an-den-armeniern#respond Wed, 11 May 2016 23:07:57 +0000 /?p=1269 Der Beitrag Offener Brief: Künstler fordern Resolution zu Völkermord an den Armeniern erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Offener Brief: Künstler fordern Resolution zu Völkermord an den Armeniern

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

der Deutsche Bundestag und seine Vorgängerinstitutionen schweigen seit hundert Jahren zum Völkermord an den Armeniern. Doch eine Partnerschaft zerbricht nicht an dem, was ausgesprochen wird, sondern an dem, was unausgesprochen bleibt.

Wir fordern Sie heute auf, am 2. Juni 2016 klar Stellung zu beziehen und das Verbrechen an dem armenischen Volk als das zu bezeichnen, was es ist: ein Völkermord. Denn es geht um mehr als eine historische Einordnung, um mehr als eine Entschuldigung gegenüber den Nachkommen der Opfer. Stellen Sie sich vor, Sie lebten in Deutschland und der Holocaust würde geleugnet – wäre das nicht eine Fortsetzung der eigentlichen Tat?

Die Leugnung des Völkermords an den Armeniern schafft die Grundlage für Gewalt in der Gegenwart: 1915 wurden die Armenier als Terroristen bezeichnet, ihr Besitz wurde enteignet. Allein 2015 wurden nun in der Türkei offiziell über 5000 Kurden getötet, weil sie angeblich Terroristen waren. Das Stadtzentrum von Diyarbakir wurde fast vollständig zwangsenteignet. Vor wenigen Tagen warnte Staatspräsident Erdogan, Armenien spiele in Berg-Karabach mit dem Feuer, schließlich lebten noch über 100.000 Armenier in der Türkei. Wir sind fest davon überzeugt, dass all dies möglich ist, weil die Türkei sich systematisch weigert, sich ihrer Geschichte zu stellen und weder historisches noch gegenwärtiges Handeln im internationalen Umfeld wirkliche Konsequenzen hat.

Der Schriftsteller Armin T. Wegner berichtete über 1915: „(…)(Ich) ging auf das Auswärtige Amt, wo man alles wusste, aber sagte, dass man nichts tun könnte. Ich (…) musste ohnmächtig diesen furchtbaren Untergang dieses Volkes mit ansehen. (…) Der damalige Bürgermeister von Aleppo, der ein menschlich fühlender Bürgermeister war, telegraphierte an Talaat, an den Minister des Inneren: Es sind hier Scharen von Tausenden von Armeniern angekommen. Was soll mit ihnen geschehen? Und Talaat, der große Feind der Armenier, telegraphierte zurück: Das Ziel der Verschickung ist das Nichts.“

Im Sinne einer deutsch-türkischen Partnerschaft, die nicht zerbrechen darf, fordern wir Sie deshalb heute auf, zu den europäischen Grundwerten zu stehen und zu einer Klarheit der Worte zurück zu finden. Das sind Sie den Nachkommen der Opfer des Genozids, Ihrer eigenen Verantwortung gegenüber der Geschichte und der türkischen Zivilgesellschaft – egal welcher Ethnie – schuldig. Es geht in letzter Konsequenz um die Beendigung der eigentlichen Tat, um eine friedliche Zukunft für eine freie, vielfältige und angstfreie Türkei zu ermöglichen.

Marc Sinan, Komponist und Gitarrist
Markus Rindt, Intendant der Dresdner Sinfoniker

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Leugnung des armenischen Genozids bedarf politischer Antwort: Anerkennung Jetzt! /leugnung-des-armenischen-genozids-bedarf-politischer-antwort-anerkennung-jetzt /leugnung-des-armenischen-genozids-bedarf-politischer-antwort-anerkennung-jetzt#respond Tue, 03 May 2016 12:28:51 +0000 /?p=1187 Der Beitrag Leugnung des armenischen Genozids bedarf politischer Antwort: Anerkennung Jetzt! erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Antwort der Initiative Anerkennung Jetzt auf die gestrige Erklärung des türkischen Botschafters:

Leugnung des armenischen Genozids bedarf politischer Antwort: Anerkennung Jetzt!

Sehr geehrter Herr Botschafter Karslioglu,

in der gestrigen Rheinischen Post warnen Sie die Abgeordneten des Deutschen Bundestages davor einen Genozid „Genozid“ zu nennen.

Sie irren oder sprechen wider besseres Wissens, wenn Sie erklären, der Bundestag solle keine Resolution zur Anerkennung des Völkermords an den Armeniern verabschieden, da es die Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien erschweren würde.

Immer wieder wird von türkischer Seite – so auch von Ihnen – vorgeschlagen, dass eine Historikerkommission die Geschehnisse von 1915 und den Folgejahren aufarbeiten soll. Herr Botschafter Karslioglu, die Ereignisse, die im Schatten des ersten Weltkrieges auf osmanischen Boden stattgefunden haben und die planmäßige und absichtsvolle Vernichtung von über 1,5 Millionen Armeniern, Assyrern/Aramäern, Griechen und anderen Minderheiten zur Folge hatten , sind seit langem Gegenstand der historischen und juristischen Wissenschaft.

Die Faktenlage und die wissenschaftlichen Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache. Nur weil die Türkei die Tatsachen nicht wahrhaben möchte, heißt es ja nicht, dass sie nicht existieren. Wir fragen Sie:

  1. Kennen Sie den Aufruf von 126 Genozidforschern, Historikern und Nobelpreisträgern aus dem Jahre 2000 – veröffentlicht in der New York Times – in dem westliche Demokratien aufgefordert werden die Faktizität des Genozids anzuerkennen? [1]
  1. Kennen Sie das Gutachten des International Center for Transitional Justice (ICTJ), das von einer türkisch-armenischen Versöhnungskommission (TARC) mit der Untersuchung der Anwendbarkeit der 1948 beschlossenen Genozidkonvention auf die Ereignisse von 1915 beauftragt wurde? [2]
  1. Wissen Sie, dass am 4. Februar 2003 das ICTJ zu dem Urteil kam, dass die Ereignisse von 1915 alle Straftatbestände der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords erfüllen? [3]
  1. Wissen Sie, das im Jahr 2015 eine internationale Historikerkonferenz in Berlin – unter Teilnahme von 160 Historikern – die Vorgänge von 1915 als Völkermord nach der entsprechenden UN-Konvention aus dem Jahr 1948 einstufte? [4]
  1. Ist Ihnen bekannt, dass der türkische Justizminister noch 2005 verhindert hat, dass an einer türkischen Universität in Istanbul eine Historikerkonferenz stattfand ? [5]
  1. Wie können Sie von Aussöhnung mit den Armeniern sprechen, wenn Straßen, Schulen und Plätze auch heute noch in der Türkei die Namen der verantwortlichen Mörder von 1915 tragen und diese Männer weiterhin als Helden gefeiert werden?
  2. Ihnen ist doch bekannt, dass der ehemalige Staatspräsident Gül Vorwürfe, er sei Armenier, gerichtlich verfolgen lies und Schadensersatz zugesprochen bekam, weil er als „Armenier“ beleidigt wurde? [6]
  1. Haben Sie mitbekommen, wie der heutige Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan in einem Interview beklagte, er werde als Georgier, für sein Empfinden „schlimmer noch – verzeihen Sie den Ausdruck – als Armenier“ beschimpft? [7]

Wenn wir heute in einem friedlichen Europa leben, wenn Deutschland mit Polen und Frankreich, und seinen übrigen Nachbarn in Frieden und Freundschaft lebt, dann war die Voraussetzung dafür, dass eine – sicherlich schmerzhafte – Aufarbeitung der Taten der Vorgängergeneration stattgefunden hat. Das besondere Band, das Deutschland mit Israel verbindet, hätte nie geknüpft werden können, wenn der Holocaust weiter abgestritten worden wäre . Aussöhnung beginnt mit dem Bekenntnis der Schuld der Täter, und der Bereitschaft ihrer Nachfahren, für die Folgen dieses Bekenntnisses einzustehen .

Das Gegenteil erleben wir erneut in der Türkei. Dass Akademiker und Journalisten in der Türkei, die Frieden, Aussöhnung und Aufarbeitung der eigenen Geschichte wollen, nicht unterstützt sondern strafrechtlich verfolgt werden, führt das Land nicht aus den alten Verstrickungen, sondern treibt es noch tiefer in das ausweglose Dickicht der Leugnung.

Das Europäische Parlament hat letztes Jahr alle Staaten aufgerufen, den Genozid anzuerkennen. Die Nachbarländer Deutschlands haben den Genozid offiziell anerkannt.

Unser Bundespräsident hat es am 23.04.2015, dem Vorabend des Gedenktages, so formuliert:

„Als Adolf Hitler in seinem Einsatzbefehl vom 22. August 1939 den Oberbefehlshabern der deutschen Heeresgruppen den Überfall auf Polen befahl und dabei seine Pläne erläuterte, „mitleidlos Mann, Weib und Kind polnischer Abstammung und Sprache in den Tod zu schicken“, da schloss er in Erwartung eines kollektiven Desinteresses mit der rhetorisch gemeinten Frage: „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“

Wir reden davon! Wir! Noch heute, einhundert Jahre später, reden wir ganz bewusst davon – davon und von anderen Verbrechen gegen Menschlichkeit und Menschenwürde: Wir tun dies, damit Hitler nicht Recht behält.

Ja, wir reden weiter auch über ungeliebtes Wissen, über verweigerte Verantwortung und über alte Schuld. Wir tun es nicht, um uns an eine niederdrückende Vergangenheit zu binden, wir tun es um wachsam zu sein, um rechtzeitig zu reagieren, wenn Vernichtung und Terror Menschen und Völker bedrohen.“

Der Genozid an den Armeniern, ist auch Teil der deutschen Geschichte und es ist wichtig, dass auch diese Tatsache von unserem Bundespräsidenten unterstrichen wurde.

Leugnung eines Völkermords ist die letzte und integrale Etappe des Genozids. Elie Wiesel hat sie als „zweite Tötung“ der Opfer beschrieben. Genozid-Leugner wollen Geschichte umschreiben, die Opfer dämonisieren und die Täter reinwaschen. Damit wird eine Aussöhnung unmöglich gemacht, denn ohne die Opfer und Täter klar zu benennen, kann es keine Aussöhnung geben.

Ihre politische Leugnung, Herr Botschafter, bedarf einer politischen Antwort und die kann nur heißen:
Anerkennung Jetzt!

[1] Statement by 126 Holocaust Scholars, Holders of Academic Chairs, and Directors of Holocaust Research and Studies Centers

[2] The Applicability of the UN Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide to Events which Occurred During the Early Twentieth Century

[3] ICTJ – Turkey-Armenian-Reconciliation, 2002, S. 17 (English, PDF)

[4] Deutsche Welle, Deutschland und der Genozid, 04.03.2015

[5] F.A.Z., Konferenz über Mord an Armeniern verschoben, 25.05.2005

[6] Türkische Sozialdemokratin will Gentest für Abdullah Gül, 30.12.2008

[7] ZEIT ONLINE, Du Armenier!, 14. Mai 2015

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Kein Raum für Rassismus an der Universität zu Köln /kein-raum-fuer-rassismus-an-der-universitaet-zu-koeln /kein-raum-fuer-rassismus-an-der-universitaet-zu-koeln#respond Wed, 27 Apr 2016 11:42:32 +0000 /?p=1165 Der Beitrag Kein Raum für Rassismus an der Universität zu Köln erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Kein Raum für Rassismus an der Universität zu Köln

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. rer. nat. Axel Freimuth,
Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern fand in den Räumlichkeiten der Universität Duisburg-Essen unter dem Deckmantel der „freien Meinungsäußerung“ eine skandalöse Veranstaltung der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“ statt. Redner war der bekannte Genozid-Leugner Ali Söylemezoğlu, der am Freitag ebenfalls bei Ihnen zu Gast sein wird. Oftmals grenzte sein Vortrag stark an Verschwörungstheorien und war wenig wissenschaftlich.

Wenige Tage nach dem Gedenktag des Völkermords an den Armeniern in der osmanischen Türkei unterstützt die Universität zu Köln Völkermord-Leugner und gewährt ihnen einen Raum, um die planmäßige und gezielte Vernichtung von Armeniern, Aramäern/Assyrern, Griechen und anderen Minderheiten von 1915 aggressiv abstreiten zu können und die Armenier in Deutschland zu stigmatisieren.

Die Universität zu Köln hat sogar die Veranstaltung über Ihre universitären Kanäle angekündigt. Die Universität zu Köln darf Genozidleugnern keinen Raum bieten. So wie es inakzeptabel wäre, den Holocaust an Ihrer Universität – veranstaltet von der NPD – zu leugnen, darf es auch keine Veranstaltung geben, die der Leugnung des Holocausts an den Armeniern dient.

Allgemein war die Stimmung gestern an der Universität Duisburg-Essen geprägt von Beleidigungen und Drohungen gegenüber KritikerInnen – es fielen u.a. Sätze wie „Ich ficke Dich“. Auch, dass Teilnehmende abgefilmt und mit dezidierten Portraitaufnahmen durch türkische Nationalisten dokumentiert wurden, fand die Zustimmung des Veranstalters. Des Weiteren war dieser offensichtlich gut bekannt mit einem anderen Teilnehmer und Anhänger der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“, der in Security-Montur und vor allem mit Quarz-Sandhandschuhen ausgerüstet auftrat. Diese Handschuhe fallen unter das Waffengesetz. „Der Veranstalter hat im Rahmen der kompletten Veranstaltung ein Bedrohungsszenario für die Anwesenden hingenommen und teils bewusst unterstützt.“, kritisiert Marcus Lamprecht, der Vorsitzende des AStA. „Wir hoffen, dass eine ähnliche Veranstaltung vom Rektorat der Uni Köln noch rechtzeitig abgesagt wird, bevor sich derartige Szenen wiederholen.“ Es handelt sich hierbei nicht mehr um Meinungsfreiheit, wenn ein historisch erwiesener Völkermord geleugnet wird. Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern ist eine reine Agitationsveranstaltung.

Ein anderer Teilnehmer, der am Freitag in Ihrer Universität stattfindenden Veranstaltung, ist der türkische Unternehmer Remzi Aru, welcher ebenfalls äußerst fragwürdige und rassistische Ansichten vertritt. Die PKK, so Aru, würden die deutschen Medien nach Belieben beherrschen. Zudem beglückwünschte Herr Aru albanische Fußballhooligans die Armenier mit der türkischen Fahne provozierten.

Geschichtsrevisionisten und Hassrednern sollte eine Universität kein Podium bieten, denn sonst machen Sie sich Mitverantwortlich an der Stigmatisierung der Armenier in Deutschland und an der Verbreitung von Genozidleugnung, die als letzter und integraler Bestandteil eines Völkermords verstanden wird.

Wir schließen uns dem AStA an und hoffen, dass Sie eine ähnlich skandalöse und rassistische Veranstaltung an Ihrer Universität unterbinden werden, die der Leugnung des Holocausts an den Armeniern dient.

Quellen:
Duisburg: Genozidleugnung an der Uni Veranstaltung mit Genozidleugner an der UDE eskaliert Remzi Aru: „Die PKK beherrscht die deutschen Medien nach Belieben“
Remzi Aru hetzt gegen Amenier

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Genozid-Leugnung an der Universität Duisburg-Essen keinen Raum bieten! /leugnungsveranstaltung-am-26-april-2016-keinen-raum-bieten /leugnungsveranstaltung-am-26-april-2016-keinen-raum-bieten#respond Mon, 25 Apr 2016 15:29:24 +0000 /?p=1160 Der Beitrag Genozid-Leugnung an der Universität Duisburg-Essen keinen Raum bieten! erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Genozid-Leugnung an der Universität Duisburg-Essen keinen Raum bieten!

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Ulrich Radtke,
sehr geehrte Damen und Herren der Ethik-Kommission,

der Völkermord an den Armeniern, Aramäern/Assyrern und Pontosgriechen jährte sich gestern zum 101. Mal. In Deutschland haben Bundespräsident Joachim Gauck sowie Bundestagspräsident Norbert Lammert den Völkermord jüngst anerkannt. Auch herrscht im Bundestag ein überparteilicher Konsens, dass es sich bei den Ereignissen von 1915 um einen Völkermord handelt . Der Landtag des Landes Rheinland-Pfalz hat eine entsprechende Resolution bereits verabschiedet. Diese Schritte sind allesamt deswegen erforderlich, weil wie kein anderer Völkermord, der Genozid an den Armeniern, Aramäern/Assyrern und Pontosgriechen aggressiv von der Türkei und den Auslandstürken geleugnet wird.

Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass die Räumlichkeiten Ihrer Universität einem altbekannten Leugner des Völkermords morgen zur Verfügung gestellt werden, um in seiner Veranstaltung den Völkermord zu relativieren und zu leugnen und vielmehr Armeniern eine Hauptschuld für die Ereignisse zu geben und zu propagieren. Die Leugnung eines Völkermords wird als dessen letzter und integraler Bestandteil angesehen und stellt einen Nährboden für weitere Völkermorde dar . Solch eine Veranstaltung steht der Histograhie entgegen und bringt sowohl die deutsche als auch die türkische Gesellschaft bei der Aufarbeitung des Völkermords ins Stocken . Der Redner, Herr Ali Söylemzoglu, ist ein alter Bekannter und strammer Leugner des Völkermordes. Gibt sich die Ankündigung der Veranstaltung am 26. April in Ihrer Universität noch als zahm, ist Herr Söylemezoglu mit Hilfe von radikalen Kräften aus der Türkei stets bestrebt „die haltlosen Behauptungen eines Armenischen Völkermordes“ mit pseudo-wissenschaftlichen Mitteln zu entkräften.

Das Europäische Parlament verurteilt in seiner jüngsten Entschließung (2015/2590(RSP)), in der Erwägung, dass immer mehr Mitgliedstaaten, einschließlich ihrer Parlamente, den im Osmanischen Reich begangenen Völkermord an den Armeniern anerkennen; Völkermorde und den Versuch, diese zu leugnen.
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir kennen dieses Schema. So wie die Holocaustleugner agiert Herr Söylemezoglu nach dem selben Prinzip. Seine Thesen gibt er als historische Forschung aus, präsentiert aber pseudowissenschaftliche Geschichtsfälschung im Dienste von Ankaras Propagandamaschinerie gegen die Opfer und uns, den Nachfahren. Die Internationale Genozidforschung lässt keinen Zweifel daran, dass die Armenier einem Genozid zum Opfer gefallen sind. Unsere Wissenschaftsfreiheit ist ein hohes Gut, darf jedoch nicht schrankenlos dazu führen, dass unter dem Deckmantel der Wissenschaft hier Geschichtsklitterung betrieben wird. Ein vermeintlicher Rückzug auf die Position eines teilnahmslosen Dritten, der lediglich Räume zur Verfügung stellt, wird der Verantwortung einer Universität nicht gerecht und steht im krassen Widerspruch zur historischen und politischen Dimension einer Leugnungsveranstaltung zwei Tage nach dem Gedenkjahr des Völkermordes an den Armeniern, Aramäern/Assyrern und Pontosgriechen!

Wir bitten Sie daher höflichst, der Veranstaltung am 26. April im Hörsaalzentrum LA 0034 (altes Audimax), sowie zukünftigen Veranstaltungen des „Vereins türkischer Studenten“ (VtS) – die dem selben Zweck dienen – in Ihrer Universität keinen Raum zu bieten.

Im Anhang finden Sie zudem unsere jüngste Pressemitteilung vom 22. April gemeinsam mit Grüne Jugend, Jusos in der SPD, linksjugend [‘solid], Junge Liberale, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland und der Kurdischen Gemeinde Deutschland zum Gedenkjahr des Völkermords: /das-versprechen-der-politik-muss-eingeloest-werden-deutscher-bundestag-muss-genozid-anerkennen

Über die Mitteilung des Ergebnisses Ihrer Prüfung der Raumvergabe würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Initiative Anerkennung Jetzt


Initiative Anerkennung Jetzt!
ANERKENNUNG & PRÄVENTION!

E-mail: [email protected]
Web: www.anerkennung-jetzt.de

facebook.com/anerkennung.jetzt
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Das Versprechen der Politik muss eingelöst werden: Deutscher Bundestag muss Genozid anerkennen /das-versprechen-der-politik-muss-eingeloest-werden-deutscher-bundestag-muss-genozid-anerkennen /das-versprechen-der-politik-muss-eingeloest-werden-deutscher-bundestag-muss-genozid-anerkennen#respond Fri, 22 Apr 2016 15:07:58 +0000 /?p=1102 Der Beitrag Das Versprechen der Politik muss eingelöst werden: Deutscher Bundestag muss Genozid anerkennen erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Pressemitteilung der Initiative Anerkennung Jetzt

gemeinsam mit

Grüne Jugend, Jusos in der SPD, linksjugend [‘solid], Junge Liberale, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland und der Kurdischen Gemeinde Deutschland

Das Versprechen der Politik muss eingelöst werden: Deutscher Bundestag muss Genozid anerkennen

In wenigen Tagen jährt sich der Beginn des Völkermordes an den Armeniern zum 101. Male. Die Fraktionen im Deutschen Bundestag haben am 24. April 2015 in der Plenardebatte zwar einmütig den Genozid an den Armeniern bedauert und die Mitverantwortung Deutschlands deutlich gemacht, aber die versprochene gemeinsame Resolution darüber blieb bis heute aus.

Die Türkei hat massiv gegen eine solche Völkermord-Resolution protestiert. Obwohl Bundespräsident Joachim Gauck und Bundestagspräsident Norbert Lammert unmissverständlich von Völkermord sprechen, drückt sich die Bundesregierung vor Ihrer Verantwortung die Vernichtung der Armenier klar und unmissverständlich als Völkermord zu bezeichnen – wohl auch, um den Deal mit der Türkei über die Blockade der Fluchtwege nach Europa nicht aufs Spiel zu setzen.

Deutschland trägt als Bündnispartner der Türkei eine besondere Verantwortung an dem Völkermord – dem ebenfalls Aramäer/Assyrer und Pontosgriechen zum Opfer gefallen sind – da das Deutsche Kaiserreich als Verbündeter des Osmanischen Reiches sich zumindest des Unterlassens, der Billigung und Vertuschung, wenn nicht der Mittäterschaft schuldig gemacht hat.

Deshalb kann und darf sich die Bundesrepublik Deutschland nicht ihrer Verantwortung entziehen. Auch nicht im vorauseilenden Gehorsam oder aus falscher Rücksicht auf die Beziehungen zur heutigen Türkei und einen Teil der hier lebenden Türken und deutscher Staatsbürger mit türkischem Migrationshintergrund, die mit ihren Verbänden und Organisationen eine Anerkennung des Völkermords ablehnen.

Wir, die Initiative „Anerkennung Jetzt“ begrüßen, dass sich die Fraktionen von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen auf eine Resolution verständigen und diese am 2. Juni 2016 verabschieden wollen.

Wir, die Unterzeichner, fordern

  • die Abgeordneten des Deutschen Bundestages dazu auf, ein starkes Zeichen zu setzen und fraktionsübergreifend mit Beteiligung aller Parteien eine Resolution zu verabschieden, die die Vernichtung der Armenier, Assyrer/Aramäer und Pontosgriechen im Osmanischen Reich offiziell und unmissverständlich als Völkermord anerkennt und die deutsche Mitverantwortung klar benennt.
  • die Abgeordneten der Parlamente der Bundesländer ebenfalls dazu auf, die Vernichtung der Armenier, Assyrer/Aramäer und Pontosgriechen im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord anzuerkennen.
  • dass der Völkermord an den Armeniern in die Bildungspläne / Lehrpläne der Bundesländer endlich Einzug findet und Gegenstand des Schulunterrichts wird.

*Die im Text gewählte männliche Form bezieht sich auf Angehörige beider Geschlechter.


Erstunterzeichner:

Anerkennung Jetzt
Grüne Jugend
Jusos in der SPD
linksjugend [‘ solid]
Junge Liberale
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. (BDAJ)
Kurdische Gemeinde Deutschland e.V.

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Es war Völkermord! /es-war-voelkermord Thu, 23 Apr 2015 14:55:32 +0000 /?p=1061 Der Beitrag Es war Völkermord! erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Es war Völkermord!

Falsche Zurückhaltung muss aufgegeben werden: Bundesregierung und Bundestag dürfen historische Tatsachen nicht leugnen.

Am 24. April 2015 jährte sich der türkische Völkermord an dem Armenischen Volk zum hundertsten Mal. Dutzende Staaten, das Europaparlament, internationale und nationale Organisationen und Papst Franziskus haben diesen Völkermord als solchen anerkannt und die heutige Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches, die Republik Türkei, dazu aufgefordert, die Geschehnisse ebenfalls als „Völkermord“ anzuerkennen und aufzuarbeiten.

Deutschland trägt als Bündnispartner des Osmanischen Reiches eine besondere Verantwortung an dem Völkermord – diesem sind ebenfalls Aramäer/Assyrer und Pontosgriechen zum Opfer gefallen -, da das Deutsche Kaiserreich als Verbündeter des Osmanischen Reiches sich zumindest des Unterlassens, wenn nicht der Mittäterschaft schuldig gemacht hat.

Damit kann und darf sich die Bundesrepublik Deutschland nicht der Verantwortung entziehen, auch nicht aus falscher Rücksicht auf die Beziehungen zur heutigen Türkei und einen Teil der hier lebenden Türken sowie Deutschen mit türkischem Migrationshintergrund in ihren Verbänden und Organisationen, die eine Anerkennung ablehnen.

Wir, die Unterzeichner, fordern
  • die Abgeordneten des Deutschen Bundestages dazu auf, die Vernichtung der Armenier, Assyrern/Aramäern, Pontosgriechen im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord anzuerkennen. Schwammige Formulierungen müssen vermieden werden und die Ereignisse müssen unmissverständlich als Genozid benannt werden.
  • die Abgeordneten der Parlamente der Bundesländer ebenfalls dazu auf, die Vernichtung der Armenier, Assyrern/Aramäern, Pontosgriechen im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord anzuerkennen.
  • den Gesetzgeber dazu auf, die Leugnung des Völkermordes an den Armeniern, Aramäern/Assyrern und Pontosgriechen unter Strafe zu stellen.- die Bundesländer dazu auf, den Völkermord an den Armeniern, Aramäern/Assyrern und Pontosgriechen in den Schulunterricht aufzunehmen.
*Die im Text gewählte männliche Form bezieht sich auf Angehörige beider Geschlechter.

Erstunterzeichner:

Aktive Armenische Jugend
Grüne Jugend
Jusos in der SPD

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Bundesweite Aktion zum Gedenken des armenischen Journalisten Hrant Dink am 17.01.2015 um 15:05 Uhr /bundesweite-aktion-zum-gedenken-des-armenischen-journalisten-hrant-dink-am-17-01-2015-um-1505-uhr /bundesweite-aktion-zum-gedenken-des-armenischen-journalisten-hrant-dink-am-17-01-2015-um-1505-uhr#respond Tue, 20 Jan 2015 15:35:38 +0000 /?p=1074 Der Beitrag Bundesweite Aktion zum Gedenken des armenischen Journalisten Hrant Dink am 17.01.2015 um 15:05 Uhr erschien zuerst auf Anerkennung Jetzt! .

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Bundesweite Aktion zum Gedenken des armenischen Journalisten Hrant Dink am 17.01.2015 um 15:05 Uhr

Jugendliche des Armenischen Jugendkongresses erinnerten in Berlin , Hannover , Dortmund , Köln , Frankfurt , Nürnberg und München im 100. Jahr nach dem Beginn des Völkermordes an den Armeniern, an die Ermordung Hrant Dinks in Istanbul. Zur Tatzeit um 15:05 Uhr wurde die Szenerie seiner Ermordung nachgestellt.

Die Pressefreiheit gehört zu einer der fundamentalen Freiheitsrechte einer Demokratie.
Der Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ am 07.01.2015 in Paris, zeigt erneut dass dieses Grundrecht auch seine Risiken mit sich trägt.

Menschen, die in der Öffentlichkeit ihre Kritik schriftlich oder zeichnerisch zum Ausdruck bringen, stoßen häufig auf Widerstand ja sogar auf Morddrohungen, die sich letztendlich in Einzelfällen bewahrheiten können.

Dieses Schicksal musste auch der armenische Schriftsteller Hrant Dink erleiden.

Am 19. Januar 2007 erschoss um 15.05 Uhr der damals 17-jährige türkische Rechtsextremist Ogün Samast den armenischen Journalisten Hrant Dink auf offener Straße in Istanbul. „Ich habe den Ungläubigen erschossen“, soll Ogün Samast nach der Tat stolz gerufen haben.

Die Rechtfertigung für die Tat – Hrant Dink setzte sich immer wieder öffentlich für eine Aufarbeitung des Völkermords an den 1,5 Millionen christlichen Armeniern im Jahre 1915 ein. Diesem Völkermord – vom Deutschen Kaiserreich geduldet – fielen neben Armeniern auch Hunderttausende Assyrer/Aramäer und Pontosgriechen zum Opfer.

Bis heute leugnet die türkische Regierung den Völkermord an den Armeniern. Auch in Deutschland betreibt sie diese aktive Leugnungspolitik. Einen Völkermord zu leugnen ist die Fortsetzung dieses Menschheitsverbrechens mit anderen Mitteln.

„Hrant Dink hat sich für die Aufarbeitung eingesetzt, er war die Stimme der armenischen Minderheit in der Türkei und all der Türken, die vor der Wahrheit nicht mehr die Augen verschlossen haben. Er ist nicht nur für die Anerkennung des Völkermordes eingetreten, er hat auch gegen die Diskriminierung der Armenier und anderer Minderheiten in der heutigen Türkei gekämpft.“ sagt die Presssprecherin der bundesweiten Aktion, Anahid Akkaya.

Deshalb wurde Hrant Dink auf offener Straße am helllichten Tag erschossen. Er wurde zum jüngsten Opfer eines Genozids, der im Jahre 1915 begann. Die Stimme der Armenier in der Türkei sollte verstummen. Die Hintergründe und besonders die Verstrickung der türkischen Regierung in die Ermordung Dinks sind bis heute nicht aufgedeckt.

„Die Hrant-Dink-Aktion ist der Auftakt in einem besonderen Gedenkjahr. Im April 1915, also vor 100 Jahren begann der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich. Wir wollen mit vielfältigen Veranstaltungen an den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts in Europa erinnern und fordern die Deutsche Bundesregierung und den deutschen Bundestag auf, mit der Anerkennung des Völkermordes ein Zeichen gegen die Leugnung zu setzen.“ erläutert Rechtsanwalt Ilias Uyar von der Armenischen Kirche in Deutschland und Koordinator der Aktion.

Genauso wie die Leugnung eines Völkermordes, schafft auch die Straflosigkeit der Täter den Nährboden für neue Massenmorde. Die Unterstützung und Duldung der türkischen Regierung für die Massaker der IS an den Christen, Yeziden und Kurden in Syrien und im Irak sind ein Beispiel für diesen schrecklichen Zusammenhang.

Für Interviewanfragen, Bildmaterial und weitere Informationen:

Pressesprecherin
Frau Anahid Akkaya

Koordination
Herr RA Ilias Uyar

E-mail: [email protected]
Web: www.anerkennung-jetzt.de

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